Wo ist es möglich, dir das pulsierende Leben Münchens besser zu beschreiben, wie auf und rund um den Viktualienmarkt.
Dort triffst du Einheimische und Touristen gleichermaßen. Das geschäftige Treiben und die prächtigen Auslagen der Marktleute sowie die schattigen Plätze im Biergarten locken jeden an. Ich stelle dir den bekannten Ort gerne vor und führe dich über diesen traditionellen Markt.
Der Viktualienmarkt ist ein ständiger Markt für Lebensmittel (veraltet Viktualien) in der Altstadt von München. Er findet seit 1807 täglich, außer an Sonn- und Feiertagen, statt. Das Erscheinungsbild des über zwei Hektar großen Geländes wird durch fest errichtete Buden mit zum Teil prächtigen Auslagen geprägt. Dazu kommen einige saisonal unterschiedliche fliegende Stände. Die Marktstände sind in weiteren Abteilungen um einen Biergarten angeordnet. Das Areal wird außerdem durch Münchens zentralen Maibaum
und etlichen Brunnen aufgeteilt.
Der Viktualienmarkt am jetzigen Ort entstand aus der Verlegung des alten Münchner Stadtmarktes am Schrannenplatz, dem heutigen Marienplatz, der als Handelsort für Getreide und andere Agrarerzeugnisse zu klein geraten war. Daher verfügte König Max I. Joseph am 2. Mai 1807, einen Teil des Marktes in das Gebiet zwischen Heilig-Geist-Kirche und Frauenstraße zu verlegen, und trug dem Magistrat auf, die von der Stadt erworbenen Benefizhäuser von Heiliggeist abzubrechen.
In den Jahren 1823 bis 1829 kam man nicht umhin, diesen zentralen Markt wesentlich zu erweitern. Im Jahre 1885 wurde das alte Heilig-Geist-Spital abgebrochen und die Heilig-Geist-Kirche in westlicher Richtung verlängert. Dadurch erhielten Markt und Stadt ein neues Gesicht. Am Südende an der Blumenstraße war 1852, unmittelbar an der einstigen Stadtmauer, die langgestreckte Schrannenhalle, die Vorläuferin der heutigen Großmarkthalle, entstanden, die 1932 teilweise abbrannte und ab 2005 wieder in Betrieb ist. 1855 wurde der Fischmarkt an die Westenriederstraße verlegt.
Seit 1870 gibt es feste Stände – davor wurden die Verkaufsplätze täglich neu vergeben. Im Laufe der Zeit erfuhr der Markt viele Ergänzungen, so eine Bankmetzgerhalle, eine Halle für den Verkauf von Kutteln, Brotverkaufsläden, Ladenbauten und Pavillons für den Obstverkauf sowie eine eigene Halle der Nordseefischerei. Die Petersberglmetzger, die Geflügel- und Wildbret Händler und die Blumenfrauen breiteten sich aus. Im Jahr 1890 hatte der Viktualienmarkt seine heutige Größe erreicht.
Im Zweiten Weltkrieg wurde der Platz bei Luftangriffen schwer beschädigt. Man überlegte, den Markt aufzugeben und auf diesem wertvollen Grund in bester Lage Hochhäuser zu errichten, doch die Stadtverwaltung erweckte den Viktualienmarkt unter erheblichem finanziellem Aufwand wieder zu neuem Leben.
Die Münchner Bürger bereicherten ab 1953 den Platz mit Gedenkbrunnen für die Volkssänger und Komiker Liesl Karlstadt, Karl Valentin
und Weiß Ferdl. Später kamen die Brunnen für Ida Schumacher, Elise Aulinger und den Roider Jackl hinzu.
Seit den 1950er Jahren entwickelte sich der Viktualienmarkt zu einem Feinschmeckermarkt. Auf einer Fläche von 22.000 Quadratmetern beherbergt er heute 107 Händler inklusive des Standes der Marktaufsicht. An den einzelnen Ständen wird Brot, Blumen, Früchte, Fisch, Fleisch, Molkereiprodukte, Säfte, Kunsthandwerk und vieles mehr angeboten. Heute ist der Markt eine Einkaufsmeile für die Münchner sowie eine Sehenswürdigkeit der Touristen.
Wir starten unseren Bummel zum Viktualienmarkt am Marienplatz und schlendern vorbei am Alten Rathaus, welches heute ein Spielzeugmuseum ist und biegen vor der Heilig Geist Kirche rechter Hand ab und sehen diesen prächtigen Marktplatz vor uns liegen. Auf der rechten Seite nicht direkt auf dem Viktualienmarkt findest du eingebettet in eine Häuserfassade viele Metzgereien mit köstlichen
Münchener Spezialitäten. Beim Überqueren der kleinen Straße geben wir Obacht vor den Radlern, die sich durch Menschenmenge schlängeln.
Während wir direkt auf die Mitte des Marktes zusteuern, wirst du rechter Hand viele Molkerei- und Naturprodukte entdecken. Zu deiner Linken findest Du verschiedene Metzger-, und Imbissstände, die alle erdenklichen Sorten der heimischen Wald-, und Wiesentierwelt anbieten. In der Mitte des Platzes angekommen erreichen wir den Biergarten, der aufgrund seiner Schatten spendenden Kastanienbäume insbesondere im Sommer ein beliebter Treffpunkt ist und zum Verweilen einlädt. Es gibt für dich die Möglichkeit an einer der vielen Stände ein Schmankerl zum Mitnehmen zu kaufen. Du hast die Gelegenheit deinen Snack, dann an einen der zahlreichen Brunnen mit seinen Sitzgelegenheiten einzunehmen und das bunte Treiben des Marktes zu genießen.
Nachdem du dich ausgeruht hast, erkunden wir den Markt im Kompassmodus. Der Biergarten ist immer dein Mittelpunkt. Am besten ist, wenn du in eine Himmelsrichtung gehst und dir die Auslagen auf der einen Seite anschaust und auf dem Weg zurück zum Biergarten die andere Seite wählst. So entdeckst du alle Marktstände.
Da der Viktualienmarkt umsäumt von verschiedenen Geschäften, Gaststätten und Cafés ist, schlendern wir nun außen herum. Beliebt bei der einheimischen Society ist das Café Nymphenburg Sekt in Sichtweite des Karl Valentin Brunnen. Hier wirst du bei einem Aperol Sprizz oder kalten Bionade sehen und gesehen werden. Im Hintergrund findest du die Schrannenhalle, die früher ein angesagter Hotspot mit Bars und Diskothek war und heute als Italienischer Feinschmeckermarkt dient. Direkt gegenüber der Schrannenhalle steht das bekannte und beliebte Café Frischhut. Hier bekommst du, die besten Schmalz, - Rohr, - und Dampfnudeln, die ich in München bisher gegessen habe. Erwähnenswert ist hier der freundliche Preis für diese Produkte.
Hier endet mein Rundgang mit dir und ich bin mir sicher, dass es nicht dein letzter Besuch auf dem Viktualienmarkt war.