Der Marienplatz in München ist einer der geschichtsträchtigen Wahrzeichen
von München.
Er liegt zentral in der Altstadt und bildet den Kreuzpunkt der zwei Hauptachsen. Im Osten das Isartor und im Westen das Karlstor. Die Nord-Südachse wird vom Schwabingertor und dem Sendlingertor gebildet. In dessen Mittelpunkt liegt der Marienplatz. Dieser wird eingegrenzt von dem Neuen Rathaus, dem Alten Rathaus, Kauf - und Geschäftshäusern sowie diversen Gastronomiebetrieben. Der Marienplatz ist seit dem Jahr 1158, der Gründung Münchens durch Heinrich dem Löwen, das Herz und Zentrum der Stadt.
Die Mariensäule
wurde im Jahr 1638 von Kurfürst Maximilian dem I. aus Dank an die schwedischen Besatzer errichtet, welche die Stadt damals vor der Zerstörung verschont hatten, und ist der Mittelpunkt des Platzes. Die heilige Maria gilt in Bayern als Schutzpatronin.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde das Neue Rathaus im neugotischen Kolossalbaustil fertig gestellt. Dafür mussten die prägenden Bürgerhäuser mit ihren Laubengängen und Stuckfassaden abgerissen werden. Einzig das Haus Marienplatz 21 ist erhalten geblieben und als Baudenkmal geschützt.
Im Jahre 1972 wurde um den Marienplatz herum eine Fußgängerzone
angelegt und der Individualverkehr ausgelagert. Im Zuge dessen wurde die Mariensäule in den tatsächlichen Mittelpunkt des Platzes verschoben.
Im Zuge der Olympischen Spiele
1972 wurde neben dem Alten Rathaus ein Turm wiederaufgebaut, der dem Zweiten Weltkrieg zum Opfer fiel.
Den Marienplatz erreichst du mit allen öffentlichen Verkehrsmitteln und dem Rad. Die S-Bahn und U-Bahn verkehrt direkt unter dem Marienplatz und die Tram fährt hinter dem Neuen Rathaus und Marienhof. Auf ausgewiesenen Radwegen kommst du ebenfalls von allen Seiten zum Platz. Aktuell ist der Marienhof hinter dem Rathaus gesperrt, da hier zurzeit großräumig gebaut wird.
Für deinen Besuch auf dem Marienplatz empfehle ich dir das Glockenspiel, welches an der Fassade zum Neuen Rathaus aufgeführt wird, anzuschauen. Direkt gegenüber ist ein bekanntes Buchgeschäft. Hier kannst du in Büchern stöbern und durch die Glasfassade den Blick auf den Marienplatz genießen.
Ein besonderes Ereignis vor dem Rathaus sind die jährlich wiederkehrenden Veranstaltungen. Der Besuch auf dem Christkindlmarkt
ist vom 1. Advent bis zu den Weihnachtstagen ein beliebtes Ritual um den Glühwein oder Punsch mit Kollegen, Freunden oder Familie in Reichweite des riesigen Christbaums vor dem Rathaus zu schlürfen und mit gebrannten Mandeln und anderem Naschwerk die stade Zeit einzuläuten.
Alle sieben Jahre zur Faschingszeit lebt ein altes Brauchtum auf dem Marienplatz auf, der Schäfflertanz. Sein Ursprung findet sich ca. um das Jahr 1830. Dies ist der Tanz einer wichtigen Zunft in Bayern. Die Schäffler, auf Hochdeutsch Fasshersteller, tanzen zu ihrer Musik eigens festgelegte Figuren. Der Tanz ist ausschließlich den Schäfflergesellen vorbehalten. Seine Bedeutung wird gewürdigt, wenn du dir das Glockenspiel im Rathaus anschaust. Dort ist dieser Tanz eingebaut und wird tagtäglich aufgeführt. Im Frühjahr 2026 wird der Schäfflertanz wieder original auf dem Marienplatz veranstaltet.
Es ist Tradition, dass die Meisterfeier
der in München spielenden Bundesligavereine aus verschiedenen Sportarten auf dem Rathausbalkon abgehalten wird. In den letzten Jahren wurde der Rathausbalkon jährlich genutzt, da mein FC Bayern München die Meisterschaft neunmal in Serie gewonnen hat. Unter dem Jubel der Fans auf dem Marienplatz werden die Trophäen geschwenkt und das Freibier fließt in Strömen.
Der eben erwähnte Turm neben dem Alten Rathaus beherbergt das Spielzeugmuseum, in dem du viele traditionelle bayerische Spielzeuge findest. Am Eingang zum Turm zwischen Marienplatz und Viktualienmarkt wurde die Statue von Romeos Julia aufgestellt, einem Geschenk der Partnerstadt Verona in Italien.
Eine beeindruckende Aussicht auf den gesamten Marienplatz bekommst du, wenn du den Aufstieg im
„Alten Peter“ der Peterskirche
wagst. Hier erklimmst du 15 Stockwerke zu Fuß und hast zur Belohnung einen prächtigen Rundblick über das gesamte Stadtbild insbesondere dem Marienplatz und der Frauenkirche.
Nach dem Abstieg aus dem Turm verschnaufst du in einem der verschiedenen Lokale rund um den Marienplatz und probierst die bayerischen Spezialitäten. Für den kleinen Appetit bietet sich das am Platz gelegene Rischart-Café an. Von dort schlenderst du mit einem Kaffee to go zum berühmten Fischbrunnen.
Dieser ist bekannt durch seinen traditionellen „Metzgersprung“, bei dem sich Metzger-Lehrlinge seit dem frühen 19. Jahrhundert nach bestandener Prüfung kopfüber in den Brunnen stürzten und somit ihre Freisprechung feierten.
Zudem erlangt der Brunnen Berühmtheit vom jährlichen „Geldbeutelwaschen“
am Aschermittwoch durch den Oberbürgermeister und seinem Stadtkämmerer. Dem Brauch zufolge, dessen Ursprung bis zum 15. Jahrhundert zurückgeht, wurden die Geldbeutel ausgewaschen, da die ärmere Unterschicht damit ihren Vorgesetzten zu verstehen gab, dass eine Gehaltsaufbesserung notwendig sei.
Der Fischbrunnen ist ein Markenzeichen von München und Ausgangspunkt vieler Touren durch die Münchner Innenstadt. In den Gassen rund um den Marienplatz gibt es viele Sehenswürdigkeiten für dich zu entdecken.